Ryan Gosling ist mehr qua „kenug“. Das wurde in den letzten Wochen mehrmals von offizieller Stelle verkündet: Sein Song „I’m just Ken“ aus Barbie wurde mit einem Critics Choice Award ausgezeichnet und für jedes kombinieren Grammy nominiert. Und zweitrangig schauspielerisch hat er es in dieser Rolle qua treuer Gefährte, dieser sich zum misogynen „Whiny Boy“wandelt, jetzt zur Oscar-Nominierung qua bester Nebendarsteller geschafft.
Nur warum sieht Gosling so unglücklich aus? Bei dieser Verleihung seines Critics Choice Awards blieb er sichtlich genervt sitzen und weigerte sich, die Auszeichnung entgegenzunehmen. Das Internet munkelt: Er hat keinen Bock hinauf die typische Hollywood-Masche. Je weißer und männlicher, umso preiswürdiger. Gosling ist, Verwunderung, erstens…!
Aber möchte man(n) dazu ausgezeichnet werden?
„Barbie“ hat die Gesamtheit, welches ein Oscar-Favorit braucht
Seine Nominierung für jedes Ken in Barbie ist unbestreitbar verdient. Der Film macht zweitrangig so gesehen so viel Spaß, weil Gosling visuell Freude daran hat, Unsicherheiten, die Männer mit Macho-Allüren kompensieren, in seinem Spiel zu zertrennen und ins Lächerliche zu ziehen (inklusive peinlicher Bizeps-Posen und romantisches Gitarrenspiel am Lagerfeuer). An sich könnte die Diskussion hier enden und man würde Gosling die Gesamtheit Gute wünschen, wenn selbige Nominierung nicht (mal wieder) zeigen würde, welches die Academy kognitiv übersieht.
Denn Barbie ist ein Film von Frauen für jedes Frauen mehr als Frauen und genau so gesehen dieser erfolgreichste Film des letzten Jahres. Gosling spielt den einzigen wichtigen männlichen Charakter in dem Film. Die zwei Frauen, die den Film kreiert und erschaffen nach sich ziehen, Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie, wurden zwischen den Nominierungen übergangen.
An Gerwigs Fähigkeiten qua Regisseurin kann es nicht liegen, zumindest war sie schon zweimal für jedes den Regie-Oscar nominiert. Robbie wurde ebenfalls schon qua beste Darstellerin für jedes frühere Rollen nominiert. Mangelndes Talent ist es nicht. Der Film selbst hat eine Nominierung qua bester Film zwischen den Oscars. Das Thema, die Umsetzung und die Gesamtheit drumherum sind aus diesem Grund gut genug – nur die Frauen hinter nicht?
Perfekt wie „Oppenheimer“
Zum Vergleich: Christopher Nolans Oppenheimer hat selbige Lücken in den Nominierungen nicht. Der Film ist immerhin zweitrangig in jedem Aspekt hinauf die Oscars zugeschnitten: Weißer Held rettet aus amerikanischer Perspektive die Welt mit seiner Intelligenz (oder mit einer Massenvernichtungswaffe, immerhin welches ist da schon dieser Unterschied) und hat nachdem ein schlechtes Gewissen. Wohlproportioniert toll gemacht, viel Liebe zum Detail, spektakuläre Umsetzung einer atomaren Explosion. Hier hat ein Perfektionist Regie geführt, unterstützt von einem ganzen Stab Perfektionist:medial.
Die Nolan-Fetischisten finden es übrigens nicht cool, wenn man sie in ihrer Anbetung daran erinnert, dass dieser Film in seiner Ehrerbietung von Robert Oppenheimer leider die Hunderttausenden japanischen Opfer und die Frauen, die am Manhattan-Projekt beteiligt waren, vergessen hat.
Was die Perfektion angeht, steht Barbie dem Film Oppenheimer in nichts nachdem. Gerwig ist genauso gut in ihrem Job wie Nolan. Margot Robbie und Cillian Murphy sind hervorragende Schauspieler:medial. Und, im Gegensatz zu Oppenheimer, ist dieser Film Popcorn-Kino mit politischem Anspruch. Die Academy hat offensichtlich kein Problem damit, die kreative Arbeit und Umsetzung von Barbie anzuerkennen. Aber dass sie qua Individuen aus dem Film unbedingt Gosling qua einzige männliche Rolle und America Ferrera qua die einzige Mutterrolle nominieren, klingt, qua wären ihre Geschlechter-Rollen in den 1950ern stecken geblieben.
Die Schafferinnen von Kunst nicht anzuerkennen, ihre Werke immerhin auszustellen, ist eine seit dieser Zeit Jahrhunderten gängige Praxis in dieser Kulturwelt. Vor hundert Jahren hätte man den Film wahrscheinlich noch ihrem Mann, Noah Baumbach, zugeschrieben. Weil man keiner annahm, dass Frauen Kunst zeugen können.
Glücklicherweise hat Gerwig den Film jetzt gedreht und nicht vor hundert Jahren.