Ein Studentenleben lässt sich leicht romantisieren. Zu viert auf 60 Quadratmetern leben, über einer Bar, in der bis nachts um drei Uhr laute Musik läuft? Macht Spaß, wenn man die richtigen Mitbewohner hat. Jeden Tag Nudeln mit Pesto? Irgendwie auch ganz lecker. Den neuen Wintermantel auf dem Flohmarkt shoppen? Ist eh nachhaltiger.
Die Realität ist jedoch oft ganz anders, sorgenvoller, und das heute noch viel mehr als vor einigen Jahren. Selbst verranzte WG-Zimmer sind rar und unbezahlbar, nicht nur in Berlin, München und Hamburg, sondern auch in Tübingen, Münster und Heidelberg. Nudeln und Pesto werden, wie alle Lebensmittel, immer teurer. Und Secondhand heißt heute Vintage und kostet oft genauso viel wie neue Kleidung. Mehr als ein Drittel aller Studierenden ist hierzulande armutsgefährdet, hat also weniger als 60 Prozent des Einkommensdurchschnitts zum Leben, zeigt eine aktuelle Studie der EU.