Atomwaffenübung: Putin droht nicht Politikern, er droht den Bevölkerungen

Julian Wucherpfennig ist Professor für Internationale Beziehungen und Sicherheit an der Hertie School of Governance in Berlin. Er erforscht Gewalt und Konflikte aus strategischer Perspektive. Felix Lemmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Internationale Sicherheit der Hertie School. Er befasst sich mit Nuklearwaffen, Rüstungskontrolle und den Risiken neuer Waffentechnologien.

Mit dem Einsatz von Atomwaffen hat Russland seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine schon oft gedroht. Jetzt soll das Militär den Einsatz sogenannter taktischer Nuklearwaffen in der Nähe des Nachbarlands üben. Präsident Wladimir Putin bezeichnete das geplante Manöver ausdrücklich als direkte Reaktion auf vermeintliche Drohungen und Provokationen westlicher Länder gegenüber Russland. So wollte etwa der französische Präsident Emmanuel Macron in den vergangenen Wochen wiederholt die Entsendung von Bodentruppen nicht ausschließen, um eine ukrainische Niederlage abzuwenden. Das, warnte der enge Putin-Vertraute und Ex-Präsident Dmitri Medwedew, könne zu einer „globalen Katastrophe“ führen. Wie ernst sind diese Drohungen zu nehmen?

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