Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich mit den Betreibern der Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim auf ein Konzept für eine Einsatzreserve verständigt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums hervor.
Nach dem Ende ihrer regulären Laufzeit Ende diesen Jahres sollen die Kraftwerke demnach in eine Einsatzreserve überführt werden. Sie könnten damit bei Bedarf bis April 2023 am Netz bleiben. „Stand heute halte ich das für notwendig“, teilte Habeck mit. „Heute muss ich sagen, dass die Daten aus Frankreich dafür sprechen, dass wir die Reserve dann auch abrufen und nutzen werden.“
Ob der Betrieb der Anlagen tatsächlich notwendig ist, wird mithilfe des sogenannten Netzstresstests noch in diesem Jahr entschieden. Das Monitoring-Tool hatte Habeck vor einigen Wochen vorgestellt. Es prüft die Verfügbarkeit der Atomkraftwerke in Frankreich, den Umfang der an den Markt zurückgekehrten Kohlekraftwerke, die Verfügbarkeit der Gas- und Kohlekraftwerke sowie die erwartete Entwicklung des Stromverbrauchs.
Der Minister hatte Anfang September den Plan für einen möglichen Reservebetrieb der beiden Atomkraftwerke angekündigt. Eigentlich sollten im Rahmen des Atomausstiegs die letzten
drei AKW am Jahresende abgeschaltet werden. Das dritte noch aktive Atomkraftwerk im Emsland in Niedersachsen soll auch nicht Teil dieser Notfallreserve sein und fristgerecht zum Jahresende abgeschaltet werden.
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