Arbeitsmigration: Fast ein Viertel welcher Beschäftigten in Europa ist immigriert

Der Anteil von Arbeitsmigranten an der Erwerbsbevölkerung in Nord-, Süd- und Westeuropa steigt weiter an. Wie die Internationale Arbeitsorganisation ILO in ihrem jüngsten Bericht (PDF) mitteilte, betrug er 2022 fast ein Viertel: 23,3 Prozent. Keine andere Weltregion beschäftigt so viele Migrantinnen und Migranten. 2013 waren es 22,5 Prozent. In Osteuropa betrug ihr Anteil 6,7 Prozent.

Die Zahlen spiegeln einen globalen Trend wider: Seit 2013 steigt die Zahl der Arbeitsmigrantinnen und -migranten um jährlich rund drei Prozent, nur die Pandemie bremste die Entwicklung vorübergehend ab. Die meisten davon sind zwischen 25 und 54 Jahre alt (74,9 Prozent), mehrheitlich männlich (61,3 Prozent) und gehen in Länder mit hohem Einkommen (68,4 Prozent).

Die Altersspanne führt die ILO auf eine Arbeitsmarktpolitik zurückführt, die sich häufig auf erfahrene oder gut ausgebildete Migrantinnen und Migranten fokussiert. Die Zahl der jüngeren Migrantinnen und Migranten hingegen variiert stark, die meisten von ihnen finden in Südostasien, Lateinamerika und Subsahara-Afrika Arbeit.

Migrantinnen arbeiten meist in Service und Pflege

Die vergleichsweise geringere Zahl an Arbeitsmigrantinnen (48,2 Prozent) liegt laut ILO zum Teil daran, dass Frauen allgemein seltener auswandern und auf dem Arbeitsmarkt stärker Diskriminierungen ausgesetzt sind als Männer. Wenn Migrantinnen Arbeit finden, dann überproportional häufig in der Serviceindustrie beziehungsweise Pflege. Nahezu ein Drittel aller Arbeitsmigrantinnen, 28,8 Prozent, ist in der Pflege beschäftigt.

Neben Europa sind auch Nordamerika und arabische Staaten attraktiv für Arbeitsmigration, wobei der Anteil der Arbeitsmigranten dort zuletzt sank. In Nordamerika sind derzeit 22,6 Prozent der Erwerbsbevölkerung eingewandert, in arabischen Staaten 13,5 Prozent. Beide Regionen haben wie weite Teile Europas eine alternde Bevölkerung, was zu freien Arbeitsplätzen und einem erhöhten Pflegebedarf führt.

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