Arbeitsgericht Braunschweig: Manager fordern Schadensersatz von Volkswagen

Zwei Volkswagen-Manager wollen vor Gericht mehrere Millionen Euro Schadensersatz von dem Autohersteller erstreiten. In der Summe gehe es um etwa 7,5 Millionen Euro, teilte das Arbeitsgericht Braunschweig mit. Die Kläger fühlen sich demnach unter Druck gesetzt und benachteiligt, nachdem sie intern über mutmaßliche Missstände berichtet hatten.

Laut einem Bericht der Braunschweiger Zeitung geht es bei den von den Managern gemeldeten Unregelmäßigkeiten um gesundheitsgefährdende Schadstoffe in Innenräumen von Volkswagen-Modellen. Die beiden Manager wollen auch Lücken bei der Dokumentation der in den VW-Fahrzeugen eingesetzten Materialien aufgedeckt haben, wie die Zeitung weiter schreibt. VW sei in vielen Fällen nicht in der Lage, verbaute Materialien nachzuweisen.

Volkswagen weist Vorwürfe zurück

Nach Angaben aus dem Gericht wies Volkswagen die Vorwürfe zurück und bestritt Voraussetzungen für Schadensersatz. Die beiden Güteverhandlungen seien ohne Ergebnis beendet worden. Eine Antwort des Konzerns auf eine angefragte Stellungnahme liegt bislang nicht vor.

Die VW-Manager berufen sich auf das Hinweisgeberschutzgesetz und Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Nach den Informationen aus dem Gericht wollen sie die mutmaßlichen Verstöße bei diversen Stellen wie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), dem Landeskriminalamt (LKA) und dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angezeigt haben. Bei der Verhandlung von diesem Donnerstag sei ein möglicher Kammertermin für Juni 2025 anvisiert worden, hieß es vom Gericht.    

Der juristische Streitfall fällt mitten in eine Zeit der Krise bei VW. Ende Oktober 2024 war bekannt geworden, dass der Wolfsburger Konzern den Abbau Zehntausender Arbeitsplätze sowie die Schließung von mindestens drei Werken planen soll. Betriebsbedingte Kündigungen waren zuvor bis 2029 ausgeschlossen worden, dies hob Volkswagen im September auf. Aktuell führt die Gewerkschaft IG Metall Tarifverhandlungen mit der VW-Führung in der fünften Runde. Die Arbeitnehmervertreter fordern einen Erhalt von Standorten sowie eine Beschäftigungsgarantie.

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