Sie sind Apothekerin im Münsterland, macht jener Beruf noch Spaß?
Mir macht er noch Freude. Wir Apothekerinnen und Apotheker sind ein freier Heilberuf und zur Folge haben kein Geschäft, dies Pullover verkauft. Unsere Kunden erfordern Hilfe, sie sind verletzlicher denn andere. Pro selbige Menschen im direkten Kontakt da zu sein ist zu Gunsten von mich eine große Sinnstiftung. Viele Patienten sehe ich immer wieder, dies ist keine anonyme Versorgung.
Sind Apotheken nicht Geschäfte wie andere zweite Geige? Man hat den Eindruck, sie verkaufen immer mehr Kosmetika, Shampoos und Nahrungsmittel.
Das täuscht. 84 Prozent des Umsatzes und zweite Geige jener größte Teil des Gewinns stammen von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Nur 8 Prozent jener Erlöse entfallen hinaus verschreibungsfreie Medikamente. Weitere 8 Prozent zählen zum Nebensortiment, wir sagen Freiwahl dazu, weil jener Kunde die Waren selbst aus den Regalen nehmen kann. Das sticht sofort ins Auge, so gesehen glaubt man, es wäre so wichtig. Aber dies Verhältnis von Umsatz zu Ertrag ist sehr sehr klein.
Trotz jener berühmten Apothekenpreise?
Apothekenpreise sind eine Muddern Mär. Unser Hauptgeschäft sind rezeptpflichtige Arzneien zu staatlich festgesetzten Preisen. Von den rezeptfreien Medikamenten nach sich ziehen wir schon viele verloren, insbesondere an ausländische Versender.
Sind dies Versandapotheken?
Man muss unterscheiden: An Apotheken in Deutschland, zweite Geige an deutsche Versandapotheken, werden strenge Anforderungen gestellt. Ausländische Versender sind irgendetwas anderes, zum Beispiel Hochregallager in den Niederlanden an jener Grenze zu Deutschland. Die versorgen nur deutsche Kunden, so gesehen gelten zu Gunsten von sie in den Niederlanden laschere Kontrollen. Auch die deutschen Behörden nach sich ziehen zwischen den Unternehmen keine Handhabe. Diese Anbieter werden darob weder noch kontrolliert – und die Erlaubnis haben trotzdem Millionen deutsche Patienten versorgen. Aus unserer Sicht ist dies ein Riesenproblem.
Viele Apotheken verschenken hierzulande hinaus.
Leider ja, aufgebraucht 16 Stunden schließt eine. Vergangenes Jahr nach sich ziehen 559 Standorte zugemacht, wir nach sich ziehen jetzt noch etwa 17.500 in Deutschland. Es wird immer wieder gesagt, dass in einer Straße drei, vier Apotheken stillstehen. Das gibt es natürlich in Ballungszentren mit vielen Ärzten. Aber die weißen Flecken hinaus jener Landkarte werden immer mehr. Die Apothekendichte ist mit 21 Apotheken je 100.000 Einwohner um ein Drittel kleiner denn im EU-Durchschnitt. Schlimm wird es, sowie die Patienten nicht mehr wohnortnah versorgt werden. Diese Gefahr besteht, wenn Apotheken vor Ort weiter so ausbluten. Bundesweit gibt es schon mehrere Postleitzahlbezirke ohne eine einzige Apotheke.
Der Rückgang überrascht. Eine Durchschnittsapotheke erwirtschaftete 2022 rund 3,2 Millionen Euro Umsatz, jener Vorsteuergewinn betrug 163.000 Euro.
Der Umsatz steigt langsamer denn die Kosten, sodass dies Betriebsergebnis seit dieser Zeit Jahren sinkt. Die veröffentlichten Durchschnittsdaten sind verräterisch: Nicht einmal zwei Drittel jener selbständigen Kollegen erzielen ein Betriebsergebnis von mehr denn 75.000 Euro im Jahr. 11 Prozent jener Apotheken nach sich ziehen schon ein defizitäres Ergebnis, weitere 15 Prozent nach sich ziehen ein Ergebnis unter 50.000 Euro. Da steht man sich im öffentlichen Dienst besser: Der Bruttolohn eines angestellten Krankenhausapothekers ohne Leitungsfunktion beträgt 75.000 solange bis 106.000 Euro im Jahr. Die Wahrnehmung ist grundfalsch, dass sich Apotheker in jener öffentlichen Apotheke eine goldene Nase verdienen. Unser Aufwand zu Gunsten von Personal, Miete, Energie und was auch immer andere ist stark gestiegen, unser Grundhonorar im Gegensatz dazu hat sich seit dieser Zeit zwanzig Jahren nicht erhoben.
Deshalb will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dies Fixum je verschreibungspflichtiger Packung solange bis 2026 von 8,35 hinaus 8,73 Euro potenzieren. Außerdem soll jener Apothekenabschlag – ein Skonto zu Gunsten von Krankenkassen – von 2 hinaus 1,77 Euro sinken. Insgesamt läge man dann zwischen rund 9 Euro, 7 Prozent mehr denn bisher. Das sind nicht die 12 Euro, die Sie verlangen, im Gegensatz dazu eine Menge, oder?
Lauterbachs Angebot ist eine Mogelpackung. Denn er will zusammen unseren prozentualen Honoraranteil hinaus den Einkaufspreis um ein Drittel verringern, von 3 hinaus 2 Prozent im Jahr 2026. Damit spart er 300 Millionen Euro ein, die er beim Fixpreis wieder aufschlägt. Das ist darob gar keine Honorarerhöhung, sondern im Hier und Jetzt ein Nullsummenspiel.
Er argumentiert, große Stadtapotheken verdienten verbleibend den Prozentanteil gut mit teuren Medikamenten. Die Umverteilung sei im Sinne dicker Teppich Landapotheken.
Es stimmt mühelos nicht, dass ländliche Apotheken solche teuren Medikamente nicht liefern. Man nimmt ihnen dies Geld darob an einer Stelle weg und gibt es ihnen an anderer zurück. Unter dem Strich bringt dies keine Verbesserung. Die Versorgung könnte sogar noch leiden, weil den kleineren Apotheken künftig dies Geld fehlt, um teure Präparate vorzufinanzieren. Statt solche Experimente einzugehen, sollte möglichst sehr zügig den Apotheken die regelhafte Dynamisierung des Honorars ermöglicht werden.
Das kommt doch: Von 2027 an sitzen Apothekervertreter zwischen jener Festlegung des Fixums mit am Tisch.
Die Idee ist richtig, im Gegensatz dazu jener Teufel steckt im Detail. Die Verhandlungen sollen zwingend die Grundlohnsumme, dies Bruttoinlandsprodukt und den Verbraucherpreisindex berücksichtigen. Unentbehrlich ist zweite Geige eine Schiedsstelle, sonst in Bewegung setzen sich die Kassen nicht. Außerdem dauert dies Verfahren viel zu nachhaltig. Zunächst soll es ein Gutachten verschenken, erst dann geht es richtig los. Ich fürchte, viele Apotheken erleben dies nicht mehr.
Was ist auf einen Schlag zu tun?
Die Apotheken erfordern eine finanzielle Soforthilfe, wenn wir die wohnortnahe Versorgung aufrechterhalten wollen. Wir benötigen mindestens eine Milliarde Euro noch in diesem Jahr: denn Notpauschalen zu Gunsten von jede Apotheke, denn Erhöhung des Packungsfixums und denn weitere Senkung des Apothekenabschlags. Das ist zweite Geige so gesehen gerechtfertigt, weil wir zu Gunsten von die Kassen viel Geld kürzen, lediglich 500 Millionen Euro verbleibend die Rabattverträge mit den Pharmaherstellern. Die kommen den Kassen zugute, im Gegensatz dazu wir setzen sie um, während wir dies rabattierte Medikament heraussuchen, dazu kommunizieren und es liefern. Auch dies Inkasso zu Gunsten von die Medikamentenzuzahlung windeln wir zu Gunsten von die Kassen ab.
Um mehr Landapotheken zu schaffen und um den Beruf jener pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) attraktiver zu zeugen, will jener Minister zulassen, dass erfahrene PTA ohne Apotheker lediglich Dienst tun die Erlaubnis haben. Lindert dies nicht Ihre Nachwuchsprobleme und die Ausdünnung in jener Fläche?
Wir warnen vor dieser Scheinlösung. Nach Lauterbachs Plänen soll jener Apotheker zwischen Bedarf verbleibend die Telepharmazie zugeschaltet werden. In Analogie zu einem Chirurgen würde dies bedeuten, dass eine erfahrene OP-Schwester vereinen Blinddarm explantieren darf, wenn sie oft genug gesehen hat, wie dies geht. Notfalls kann jener Arzt ihr per Video zeigen, wie sie dies Skalpell richtig hält. Darauf würde sich niemand einlassen. Übrigens ist zweite Geige jener PTA-Verband gegen Lauterbachs Vorschlag.
Ist jener Vergleich mit dem Arzt statthaft? Wie viel von Ihrer Arbeit ist mehr denn die Ausgabe von Medikamenten?
Wir sind keine Schubladenzieher! Die qualifizierte und individuelle Beratung, die wir nachher dem langen Studium leisten können, ist segensreich zu Gunsten von den Patienten. Der Arzt weiß zum Beispiel nicht, welche rezeptfreien Medikamente die Menschen zusätzlich zu den verschriebenen sonst noch kassieren. Wir nach sich ziehen da ungefähr die Gesamtschau und können, zweite Geige in Rücksprache mit dem Arzt, darauf reagieren.
Der Minister sagt, zwischen den Lieferengpässen gebe es Entspannung. Stimmt dies?
Nein, insgesamt nach sich ziehen wir sogar mehr Lieferengpässe denn im vergangenen Jahr. Aber dies Thema ist nicht so emotionalisiert, weil es die Kinder weniger stark betrifft. Bei Fiebersäften nach sich ziehen wir eine recht gute Situation, zwischen antibiotischen Säften zu Gunsten von Minderjährige geht es hinaus und ab. Aber zwischen Erwachsenen ist die Lage sehr, sehr überdreht. Es fehlt an stärkeren Schmerzmitteln, an Onkologika, an Aidsmedikamenten und Psychopharmaka.
Diabetesmittel wie Ozempic eignen sich zum Abnehmen, mitbekommen Sie den Run?
Ja, die Abnehmspritzen sind ein riesiger Boom. Hoch mehrere Monate waren die Spritzen zu Gunsten von Zuckerkranke konzis. Inzwischen ist so viel nachproduziert worden, dass es ohne Rest durch zwei teilbar kaum zu Engpässen kommt. Etwas Ähnliches nach sich ziehen wir beim Elotrans-Pulver gesehen. Die Elektrolyte werden zwischen Durchfallerkrankungen genommen. Aber sie helfen nachher Alkoholkonsum zweite Geige gegen den Kater. Nachdem die Sozialen Medien dies aufgebracht hatten, kam es zu einem großen Lieferproblem, und dies Elotrans fehlte gegen Durchfälle. Jetzt zu Karneval nach sich ziehen sich wieder viele Menschen damit eingedeckt.
Wie gut läuft dies elektronische Rezept?
Aus unserer Sicht ist es gut angelaufen, in meinen Apotheken sind mehr denn 80 Prozent jener Verschreibungen digital. Einige Anfangsschwierigkeiten sind im Gegensatz dazu lästig. So verzögern manche Praxisverwaltungssysteme die elektronische Signierung durch die Ärzte. Dann ist dies Rezept noch nicht freigegeben, wenn die Patienten zu uns kommen. Das hat wenige Kollegen am Anfang die Hälfte ihrer Rezepte gekostet. Außerdem besteht dies Risiko, dass die Kassen nicht zahlen, wenn die Rezepte Formfehler enthalten, wenn auch dies nicht unsrige Schuld ist. Wir fordern so gesehen eine Befreiung von dieser sogenannten Retaxation im ersten Jahr, solange bis sich dies E-Rezept eingespielt hat.
Der Minister will die Erstattung homöopathischer Mittel aufheben. Zu Recht?
Solange Homöopathika verordnet werden und denn Medikamente gelten, muss es eine Apothekenpflicht hierfür verschenken. Minister Lauterbach will nur die sogenannte Satzungsleistung unterbinden, die Verträge einzelner Kassen zur Kostenerstattung. Dieser Weg wird im Gegensatz dazu so gut wie nie genutzt. Die meisten Homöopathika, die die Kassen bezahlen, laufen extrinsisch jener Satzungsleistung. Nämlich wenn Kinderärzte nicht verschreibungspflichtige homöopathische Mittel verordnen, zum Beispiel Globuli gegen Zahnschmerzen. Das sollen aufgebraucht gesetzlichen Kassen wohl zweite Geige in Zukunft erstatten, es fällt nachher unseren ersten Analysen nicht unter Lauterbachs Streichungspläne.
Wieso ist dieser Werbewarnhinweis jetzt so sonderbar? „Zu Risiken und Nebenwirkungen Vorlesung halten Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.“
Das geht uns gegen den Strich, weil zwischen den Ärzten die Berufsgruppe vorkommt und zwischen uns nur die Institution. Dabei geht es ja um verschreibungsfreie Medikamente, dazu werden Mediziner so gut wie nie gefragt, wir schon. Diese gendergerechte Neuformulierung hat Herr Lauterbach spontan in ein Gesetz hineingepackt und uns damit überrumpelt. Wir hatten unseren Alternativvorschlag mit anderen Verbänden konzertiert, zweite Geige mit den Ärztinnen. Er hieß: „Zu Risiken und Nebenwirkungen Vorlesung halten Sie die Packungsbeilage und holen Sie ärztlichen oder apothekerlichen Rat ein.“ Aber dies hat jener Minister ärgerlicherweise nicht berücksichtigt.