Wenn man Olaf Scholz in diesen womöglich wichtigsten Tagen
seiner Amtszeit trifft, so begegnet einem ein Kanzler, der entspannter kaum
wirken könnte. Schlumpfig grinsend, um es mit Markus Söders Worten zu sagen, schaut er
jenem 3. Juli entgegen, an dem seinem Kabinett das Kunststück gelingen soll,
aus sich heftig widersprechenden Ankündigungen einen gemeinsamen Haushalt zu entwerfen,
der den Fortbestand seiner Ampelregierung garantiert.
Für diese erstaunliche Gelassenheit gibt es im Kern drei
Gründe. Erstens: Der rot-grün-gelbe D-Day 3. Juli wurde zwar aufgrund weiteren
Beratungsbedarfs um 14 Tage nach hinten verschoben, nun heißt es aber aus
Regierungskreisen, bereits zum nächsten Wochenende hin könnte eine Einigung
erfolgen (ob das stimmt, weiß man allerdings nicht).