Rheinmetall rechnet mit einer Verdopplung des Umsatzes auf 20 Milliarden Euro bis zum Jahr 2027. In diesem Jahr peilt der Rüstungskonzern schon ein deutliches Wachstum der Erlöse von 7,2 auf 10 Milliarden Euro an. Wie das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag in Rom mitteilte, sollen die Geschäfte auch profitabler werden. So soll die operative Marge bis 2027 auf rund 18 Prozent klettern, für dieses Jahr rechnet Rheinmetall mit einem Wert von etwa 15 Prozent.
Der Aktienkurs des Dax-Konzerns sprang daraufhin erstmals in der Geschichte über den Wert von 600 Euro und markierte ein Allzeithoch. Mit einem Plus von mehr als 4 Prozent waren die Rheinmetall-Papiere die stärksten im Dax. Vor Kriegsausbruch in der Ukraine kostete eine Rheinmetall-Aktie nicht einmal 90 Euro, der Kurs hat sich also mehr als versechsfacht. Allein in diesem Jahr hat sich der Börsenwert mehr als verdoppelt.
Hohe Nachfrage angesichts der Sicherheitslage
Rheinmetall sieht die angespannte Sicherheitslage in Europa, die Sorge um die zukünftige Rolle Amerikas im Staatenbündnis NATO und die grundsätzliche militärische Aufrüstung in vielen Ländern als Wachstumstreiber. Rheinmetall dürfte in diesem Jahr auf einen sogenannten Backlog von mehr als 60 Milliarden Euro kommen, das umfasst neben dem Auftragsbestand auch die erwarteten Abrufe, die aus Rahmenverträgen mit militärischen Kunden entstehen. Ende September lag dieser Backlog bei 51,9 Milliarden Euro.
Der Rüstungskonzern veranstaltet seinen Kapitalmarkttag auch deshalb in Rom, weil Rheinmetall zuletzt seine italienische Tochtergesellschaft durch eine Zusammenarbeit mit dem Wettbewerber Leonardo gestärkt hat. Mit dem italienischen Rüstungskonzern hat Rheinmetall einen neuen Panzerhersteller gegründet, von dem sich die Unternehmen großes Wachstum versprechen.
So erwartet Rheinmetall für seine größte Sparte, die Fahrzeugsysteme, einen Umsatz bis 2027 zwischen 8 und 9 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr erlöste das Segment 2,6 Milliarden Euro. Zuletzt stark gewachsen war – auch durch den Krieg in der Ukraine und einen Zukauf eines Munitionsherstellers – der Umsatz mit Waffen und Munition. Mittelfristig erwartet Rheinmetall dort Umsätze von 6 bis 7 Milliarden Euro. Die Munitionsherstellung ist besonders profitabel, bis 2027 sollen 26 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn übrig bleiben. Vor Kriegsausbruch hat der Rüstungskonzern gut 70.000 Schuss Artilleriemunition produziert. Durch Zukäufe und den Ausbau der Produktion sollen es bald 1,1 Millionen Schuss im Jahr werden.