In Belarus sind nach Angaben von US-Regierungsvertretern auf Betreiben Washingtons ein US-Bürger und zwei weitere Häftlinge freigelassen worden. Die Freilassung „dieser drei Geiseln“ sei ein großer Erfolg, sagte die US-Botschafterin in Litauen, Kara McDonald, am Mittwoch dem Sender CNN.
Der im US-Außenministerium für Osteuropa zuständige Diplomat Chris Smith sagte, die drei Gefangenen seien nach ihrer Freilassung nach Litauen gebracht worden. „Wir werden unsere Arbeit fortsetzen, bis alle Amerikaner freigelassen sind“, fügte er hinzu.
Der Name des freigelassenen US-Bürgers wurde öffentlich nicht bekannt. Frei kam zudem der belarussische Journalist Andrej Kusnetschik, der für einen von den USA finanzierten Radiosender arbeitete. Für seine Arbeit war er wegen der Mitgliedschaft in einer „extremistischen Gruppe“ verurteilt worden. Auch eine belarussische Oppositionsanhängerin, die an Protesten teilgenommen hatte, wurde aus der Haft entlassen.
Opposition in Belarus bedankt sich bei Donald Trump
Die belarussische
Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja bedankte sich bei
US-Präsident Donald Trump und Außenminister Marco Rubio und verwies auf
„gemeinsamen Bemühungen, die dies möglich gemacht haben“.
Der belarussische
Machthaber Alexander Lukaschenko „sendet klare Signale an die
Trump-Regierung“, sagte der politische Analyst Valeri Karbalewitsch zu
den Freilassungen. Lukaschenko mache deutlich, dass er mit den
Verhandlungen über die Aufhebung der Sanktionen beginnen will. Die Regierung in Minsk warte „auf eine Reaktion auf seine Gesten des guten Willens“, sagte er
weiter.
Lukaschenko hat seit Juli mehr als 250 Personen begnadigt, um seine Beziehungen zum Westen zu verbessern. Erst im vergangenen Monat sicherte er sich die Verlängerung seiner mehr als drei Jahrzehnte währenden Präsidentschaft. Die Wahl wurde von der Opposition als Farce abgetan, genauso wie bei der letzten Präsidentschaftswahl im Jahr 2020, nach der es zu monatelangen Protesten gekommen war. Mehr als 65.000 Menschen wurden verhaftet, Tausende verprügelt, führende Oppositionspolitiker sind ins Ausland geflohen oder wurden ins Gefängnis gesteckt. Das Land hält mehr als 1.200 politische Gefangene.