Airbus, BNP, Porsche & Co: Dieses Liga will Europas KI-Kräfte entfesseln

Airbus, BNP, Porsche & Co: Dieses Liga will Europas KI-Kräfte entfesseln

Mehr als 60 Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um Europas Wachstumskräfte in der Künstlichen Intelligenz (KI) zu entfesseln. Dazu gehören sowohl führende europäische Start-ups aus diesem Bereich wie Dataiku, Helsing und Mistral AI als auch Großkonzerne unterschiedlicher Branchen, von Airbus, Axa, BNP Paribas und der Deutschen Bank über Eon, Henkel, L’Oréal und Lufthansa bis Novo Nordisk, Porsche, SAP und Siemens.

Der offizielle Startschuss für die von ihnen gegründete „EU AI Champions Initiative“ ist an diesem Montag. Das ist zeitlich abgestimmt mit dem Auftakt des zweitägigen Pariser KI-Gipfels, zu dem aus rund 100 Staaten ranghohe Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der französischen Hauptstadt erwartet werden.

Die „EU AI Champions Initiative“ hat zum Ziel, Europas Anstrengungen in der KI zu koordinieren und so das gewaltige wirtschaftliche Potenzial nutzbar zu machen, das in der Entwicklung und Nutzung der neuen Technik steckt. Dieses Bestreben soll sich nicht in einer Deklaration oder einem Forderungskatalog erschöpfen.

Vielmehr sollen im Rahmen der Initiative konkrete Partnerschaften entstehen, von denen sich einige schon anbahnen. Die ersten Gespräche zwischen Gründern und Vorständen der 60 Unternehmen werden seit Anfang Dezember geführt, heißt es aus der Initiative. Dabei gehe es nicht zuletzt um die Implementierung der von Start-ups entwickelten Anwendungen durch Industriekonzerne.

Zu Unrecht belächelt

Die Initiatoren der Initiative sehen dieser Tage ein „Fenster der Möglichkeiten“, um Europa im KI-Bereich mit vereinten Kräften nach vorne zu bringen. Das gelte auch für die Politik, wo man eine große Offenheit konstatiere. Neben Partnerschaften auf Unternehmensebene ist in Paris deshalb auch ein Dialog über konkrete regulatorische Themen geplant.

So soll Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an diesem Montag mit rund einem Dutzend Geschäftsführer aus dem Bündnis zusammenkommen. Dessen Gründung hat er mit vorangetrieben. Zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Vertretern der „EU AI Champions Initiative“ soll es am Montag ebenfalls Gespräche geben. Über Nachfolgetermine zur Fortsetzung dieses Dialogs zwischen Politik und Wirtschaft wird derzeit beraten.

Von einer „Chance für Generationen“ spricht Jeannette zu Fürstenberg. Die deutsche Wagniskapitalgeberin ist eine treibende Kraft hinter der Initiative. Eine Führungsrolle bei der angewandten KI zu übernehmen und diese in die Industrie zu integrieren steigere Produktivität, Resilienz und wirtschaftliche Souveränität. Das gelte insbesondere in Schlüsselsektoren wie Energie, Gesundheit und Verteidigung.

Europa werde zu Unrecht belächelt und könne in der KI mehr bieten. „Wenn man mal guckt auf die Top 10 Prozent der Forschungsergebnisse, die im KI-Bereich geleistet werden, dann sind über 70 Prozent davon von Europäern“, so zu Fürstenberg im Gespräch mit der F.A.Z. Doch es hapere noch zu oft bei Kommerzialisierung, Skalierung und Anwendung.

Geldregen rund um KI-Gipfel

Absichtserklärungen von potenten US-Investoren unterstreichen, dass bei attraktiven Rahmenbedingungen enorme Summen in europäische KI-Systeme fließen könnten. So ist es den Initiatoren der „EU AI Champions Initiative“ gelungen, die Bereitschaft von mehr als 20 Geldgebern zur Investition von 150 Milliarden Euro einzuholen. Teils meint das neues Kapital, teils schon eingeworbene Mittel.

Wenn es Europa gelinge, einen offenen, zielgerichteten und wettbewerbsorientierten KI-Rahmen mit realisierbaren Investitionsmöglichkeiten zu schaffen, seien unter anderem Blackstone, KKR und Lightspeed bereit, diese Summe in den kommenden fünf Jahren in Europa auszugeben, erklärt die Initiative.

Investitionssummen in solchen Größenordnungen werden im KI-Bereich aktuell vermehrt gehandelt. So stellte US-Präsident Donald Trump kürzlich ein Projekt namens „Stargate“ vor, das insgesamt 500 Milliarden Dollar an privatem Kapital umfasst. Auch rund um den Pariser KI-Gipfel regnet es Geld, auch wenn viele Ankündigungen zunächst reine Absichtserklärungen sind.

Macron kündigte am Sonntagabend in einem Fernsehinterview private Investitionen in Höhe von 109 Milliarden Euro in Frankreich in den kommenden Jahren an. Details will der Élysée-Palast am Montag nennen. In der Summe enthalten sein soll das 30 bis 50 Milliarden Euro schwere Investitionsvorhaben der Vereinigten Arabischen Emirate in ein französisches Rechenzentrum.

BlackstoneCoDollarDonaldEmmanuelEnergieEUEuroEuropaFFrankreichGeldGenerationenGesundheitHenkelIndustrieIntelligenzInvestitionenKILLeyenLufthansaMacronMANNovo NordiskParisPartnerschaftenPolitikPorscheResilienzSAPSiemensStart-upsTechnikTrumpUnternehmenUrsulaUrsula von derUSVerteidigungWirtschaftWissenschaftZ