Afghanistan: Es ist Zeit für jedes Gespräche mit den Taliban

Wie
erbärmlich manchmal die innenpolitische Debatte in Deutschland ist. Ein
Polizist wurde getötet.
Das ist schrecklich. Doch nicht irgendjemand hat ihn
umgebracht, sondern ein Mensch aus Afghanistan. Die Tat eines Einzelnen genügt
in der aufgeheizten Stimmung dieser Tage, dass deutsche Politiker, sogar der
Kanzler
, plötzlich fordern, ein ganzes Land mit 42 Millionen Einwohnern neu zu
beurteilen und für Abschiebungen in eine Region zu plädieren, in das Abschiebungen
bisher undenkbar waren.

Afghanistan
schien bis zu dem mutmaßlichen Mord in Mannheim aus dem kollektiven Bewusstsein
der Deutschen getilgt zu sein. Aus, vorbei, Reißleine ziehen. Auf diese kurze Formel
lässt sich seit drei Jahren auch das Verhältnis deutscher Außenpolitik zu den
Machthabern in Kabul bringen. Seit die Taliban herrschen, tut das Amt von
Annalena Baerbock so, als ob Afghanistan nicht mehr existierte. Ein Land, in das
nie gezählte Milliarden an Steuergeldern flossen, weil dort angeblich deutsche
Sicherheitsinteressen verteidigt wurden, einst der größte Empfänger deutscher
Entwicklungshilfe, hat sich für die Berliner Diplomatie über Nacht in Nichts aufgelöst.

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