Abtrünniger Weidel-Gegner: AfD verliert Ausschusssitz und Redezeit im Bundestag – n-tv.de

In der AfD dürften viele nicht ganz unglücklich sein, dass sie Dirk Spaniel los sind – insbesondere Parteichefin Weidel. Der Austritt des Abgeordneten hat für die Arbeit der Fraktion allerdings Folgen.

Infolge des Austritts des Abgeordneten Dirk Spaniel verliert die AfD-Fraktion im Bundestag einem Medienbericht zufolge Redezeit und einen Ausschuss-Sitz. „Im Gesundheitsausschuss verliert die AfD-Fraktion einen Sitz – an die Unionsfraktion“, sagte ein Bundestagssprecher auf Anfrage der „Rheinischen Post“. Zudem werde auch die Redezeit der AfD im Bundestag kürzer: „Bei 90-minütigen Plenardebatten verliert die AfD-Fraktion eine Minute Redezeit – neun statt vormals zehn Minuten. Diese Minute geht ebenfalls an die Unionsfraktion“. Die AfD-Fraktion verkleinert sich demnach auf 76 Abgeordnete – ursprünglich waren es 82.

Der Bundestagsabgeordnete Spaniel hatte diese Woche nach eigenen Angaben die AfD und auch die Bundestagsfraktion verlassen. „Viele haben es ja schon geahnt, heute habe ich den Austritt aus der AfD und auch aus der AfD-Bundestagsfraktion vollzogen“, schrieb er am bei X.

Mehr zum Thema

Spaniel, ehemaliger Chef der AfD Baden-Württemberg und entschiedener Kritiker von Co-Parteichefin Alice Weidel, war bei einem Landesparteitag vor anderthalb Wochen nicht erneut auf die Landesliste für die kommende Bundestagswahl gewählt worden. Daraufhin hatte er seinen Austritt aus der Partei angekündigt. Spaniel hatte jahrelang mit dem Weidel-Lager im Streit gelegen. Die heutige Parteichefin hatte ihn 2020 als Vorsitzende des Landesverbandes abgelöst.

Wegen parteischädigenden Verhaltens wurden mehrfach Parteiausschlussverfahren gegen den 53-Jährigen angestrebt. Dem kam Spaniel mit seinem Austritt nun zuvor. Spaniel steht dem rechtsextremen Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und dem später aufgelösten „Flügel“ nahe. Im Bundestag war er bis zu seinem Austritt verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion.

Source: n-tv.de