Aaron Winter: „Wer Rechtspopulismus sagt, verhilft Faschisten zur Akzeptanz”

Der britische Soziologie Aaron Winter kritisiert die inflationäre Verwendung des Populismus-Begriffs: Durch ihn werde eine Nähe rechtsextremer Positionen zur Arbeiterklasse suggeriert und den Rechten zum Erfolg verholfen


Der Front National mit Marine Le Pen hat es erfolgreich geschafft, nicht mehr als faschistisch bezeichnet zu werden

Foto: Aventurier Patrick/Abaca/picture alliance


der Freitag: Herr Winter, Sie kritisierten bereits 2020 in ihrem Buch die Verwendung des Begriffs „Populismus“ für rechte Ideen und Politik. Wie sehen Sie das heute?

Wir müssen uns bewusst machen, welchen Schaden der Begriff inzwischen angerichtet hat. Seit Jahren hören wir, dass es einen populistischen Aufschwung gibt. Meistens wird der Begriff verwendet, um rechtsextreme Bewegungen, Parteien und Persönlichkeiten zu beschreiben, die behaupten, „das Volk“ oder die „Arbeiterklasse“ gegen die Eliten zu vertreten, indem sie rassistische und islamfeindliche Ideen vertreten. Dies beschönigt und demokratisiert diese Ideen als Forderungen des Volkes, was den Rassismus und Faschismus, den sie oft artikulieren, verschleiert. Gleichzeitig p

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