Das deutsche Justizsystem ist auf
Resozialisation ausgelegt. Wer eine Haftstrafe absolviert, soll idealerweise –
irgendwann, irgendwie – wieder Teil der freien Gesellschaft werden. Er soll
arbeiten und einkaufen dürfen, sich mit Freunden treffen und abends Tagesschau
oder Tatortgucken können. Was er nicht soll, ist rückfällig werden. Und
trotzdem passiert laut Statistik des Bundesjustizministeriums genau das mit
rund 46 Prozent der Strafgefangenen. Viele haben Probleme bei der
Wiedereingliederung, finden nach ihren Monaten oder Jahren im Gefängnis keinen
Job oder keinen Anschluss mehr.