Ali Chamenei: Überleben ist seine stärkste Waffe

Ein Attentat, das seine rechte Hand für immer verkrüppelt. Eine Bombe, die die gesamte Spitze seiner Partei auslöscht, nur ihn nicht. Eine Revolution, die unzählige ihrer Väter verschlingt, aber einen ihrer unscheinbarsten Söhne verschont. Ali Chamenei begreift früh, dass Macht in der Islamischen Republik ein zähes Handwerk ist, dass nur überlebt, wer warten kann. Wer Netzwerke knüpft. Und wer im entscheidenden Augenblick das Messer zieht. Viereinhalb Jahrzehnte später ist er nahezu das letzte lebende Gründungsmitglied der Elite von 1979 – und die Verkörperung eines Regimes, dessen oberstes Prinzip lautet: „Erhalte dich selbst, dann erhält sich alles andere.“