Aktivisten errichten erste Barrikaden in Lützerath

Vor einer möglichen Räumung des besetzten Ortes Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier haben sich erste Aktivistinnen und Aktivisten gesammelt. Auf den Straßen des Ortes wurden erste Barrikaden errichtet – unter anderem betonierten Menschen Gasflaschen in die Fahrbahnen ein, um diese unpassierbar zu machen.

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In den sozialen Netzwerken riefen Initiativen unter anderem mit dem Hashtag #LuetzerathUnraeumbar zuvor dazu auf, sich am Widerstand gegen die Räumung zu beteiligen. Am heutigen Samstag reisten Demonstrierende von nahegelegenen Bahnhöfen an und reisten mit Shuttlebusses in den Ort. In einem Camp auf einem Feld im benachbarten Stadtteil Keyenberg wurden mehrere neue Zelte aufgebaut. Am morgigen Sonntag wird zudem Klimaaktivistin Luisa Neubauer in Lützerath erwartet. Sie rief Unterstützerinnen und Unterstützer auf, ebenfalls zu kommen.

Lützerath in der Nähe von Erkelenz im Kreis Heinsberg soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. Gebäude und Grundstücke gehören bereits dem Energiekonzern RWE. In den Häusern, deren einstige Bewohnerinnen weggezogen sind, leben nun Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. Die Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat angekündigt, das Dorf möglicherweise schon in wenigen Tagen von der Polizei räumen zu lassen. Die Landesregierung verweist zudem darauf, dass im Gegenzug der Kohleausstieg um acht Jahre auf 2030 vorgezogen worden sei.

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