Ahnentourismus | Jesse Eisenbergs Film „A Real Pain“: Erster Klasse zum Holocaust-Gedenken
„A Real Pain“ handelt von zwei Cousins auf Identitätsuche in Polen. In der Heimat ihrer Großmutter sind sie auf der Suche nach der jüdischen Geschichte ihrer Familie
Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller: Jesse Eisenberg (r.), hier als David Kaplan mit Cousin Benji
Foto: Disney+
Es ist tausend Wundern zu verdanken, dass die Großmutter den Holocaust überlebte. Die schiere Anzahl ließe sich natürlich schwer überprüfen, aber so lautet die Familienlegende. Wie es Legenden an sich haben, bezeugt auch diese eher das Charisma der Erzählerin als die tatsächliche Chronik der Ereignisse. Kein Zweifel, die Großmutter von David und Benji muss eine bemerkenswerte Frau gewesen sein.
Sie starb hochbetagt, bevor dieser Film beginnt, aber sie gibt seine Richtung vor. Ihr Vermächtnis legt sich als ermutigender Schatten über ihn. Den zwei Enkeln hat sie ein kleines Erbe hinterlassen, an das sie wohlweislich eine Bedingung geknüpft hat: Sie sollen ihr Geburtshaus in einer kleinen Stadt in Polen aufsuchen. Dieses Mandat treten