Abwertung von Frauen: Sexuell verfügbar. Und sprachlich genauso
Warum ist das Weib negativ konnotiert, der Mann aber nicht? Die Linguistik zeigt, dass von solchen Abwertungen häufig Frauen betroffen waren. Ein Phänomen, das bis heute zu beobachten ist
Der Prozess dahinter heißt semantische Pejorisierung, also: Bedeutungsverschlechterung
Collage: der Freitag; Material: dpa, Midjourney
Für mich ist die Beschäftigung mit Sprache mehr als ein Beruf: Es ist ein Hobby, ein Spleen, eine Leidenschaft. Und so verbringe ich viel Zeit damit, über sprachliche Eigenheiten oder die Etymologie von Wörtern nachzudenken. Dementsprechend genieße ich es, dass mein Social-Media-Algorithmus gelernt hat, mich mit Linguistik-Content zu bespaßen.
Dabei kam mir neulich mal wieder ein Beitrag des Dresdner Linguistik-Professors Simon Meier-Vieracker unter die Augen. Als @fussballinguist erklärt er auf Tiktok und anderen Plattformen alltagssprachliche Phänomene, oft angeregt durch andere Videos. Er löste eins der Rätsel, die mich schon lange beschäftigten: Heutzutage ist das Wort ‚Weib‘ eine pejorative Bezeichnung für Frauen.