Aachen: Belgische und deutsche Feuerwehren kämpfen gegen Moorbrand

Mehrere Feuerwehren beider Länder kämpfen mithilfe von Hubschraubern und Kettenfahrzeugen gegen den Brand
Foto: Ralf Roeger / dpa
Ein großflächiger Moorbrand beschäftigt seit Montag die Feuerwehren im deutsch-belgischen Grenzgebiet bei Aachen. Das Feuer sei auf belgischer Seite im Hohen Venn ausgebrochen, teilte am Dienstag die Städteregion Aachen mit. Bis Dienstagmorgen seien 170 Hektar Fläche abgebrannt.
Menschen wurden bislang nicht verletzt. Im Laufe des Tages wurden in dem schwer zugänglichen Gebiet ein Löschhubschrauber und Kettenfahrzeuge eingesetzt.

Feuerwehrkommandant Francis Cloth verschafft sich einen Überblick über die Lage
Foto: Francoise Peiffer / dpa
Unter Leitung der Städteregion Aachen versuchten rund 200 deutsche Rettungskräfte eine Ausdehnung des Brandes von der Gras- und Moorlandschaft auf den sogenannten Hochwald zu vermeiden.
»Unsere Aufgabe besteht darin, im Bereich zwischen dem Grasfeuer und dem Baumbestand, der größtenteils aus Fichten besteht, eine Brandschneise zu sichern«, sagte Kreisbrandmeister Thomas Sprank. »Uns kommt dabei ein geteerter Weg zugute. Entlang dieses Weges befeuchten wir massiv den Boden, um dadurch den Brandfortlauf zu verhindern.«
Erste Waldbrände 2023
Beteiligt sind die Feuerwehren aus Aachen, Stolberg, Monschau, Simmerath, Eschweiler, Herzogenrath, Alsdorf und zahlreiche Kräfte aus den Kreisen Düren und Euskirchen. Auch die niederländische Feuerwehr unterstützt die Arbeiten. Das Technische Hilfswerk (THW) kümmert sich zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz um die Versorgung der Einsatzkräfte.
Nach Angaben des belgischen Wasser- und Forstdienstes soll der Brand durch menschliche Aktivitäten verursacht worden sein.
EU warnt vor intensiveren Waldbränden durch Klimawandel
Das Hohe Venn ist im Brandgebiet und der näheren Umgebung für Wanderer gesperrt. Die Feuerwehr bat Wanderer und Spaziergänger, das Gebiet weiträumig zu meiden, um die Löscharbeiten nicht zu behindern und sich selbst nicht in Gefahr zu begeben.

Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen versuchten am Dienstag, das Übergreifen des Moorbrandes auf einen Wald zu verhindern
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Die EU-Kommission hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass Waldbrände wegen des Klimawandels immer früher einsetzten. Dieser Sommer werde mit Blick auf Waldbrände voraussichtlich intensiv, sagte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, am Dienstag in Brüssel.
In vielen Teilen Europas herrschten bereits trockene Bedingungen, die Waldbrände zusammen mit Hitze begünstigten.
Mehr zur Klimakrise
Für die diesjährige Waldbrandsaison, die aus Sicht des Katastrophenschutzmechanismus am Dienstag begann, stehen demnach fast 30 Flugzeuge und Hubschrauber zur Verfügung, etwa doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Die Maßnahmen laufen unter dem EU-Katastrophenschutzmechanismus. Dabei arbeiten die EU-Staaten und andere Länder in Vorsorge und Reaktion auf Katastrophen enger zusammen.