„A Real Pain“: Zeitweise tragisch
Das odd couple, das ungleiche Paar, ist eine beliebte
Figurenkonstellation im Film, weil sich Konflikte so gut daran erzählen lassen.
Der eine nimmt’s gelassen, der andere schwer. Die eine sucht den Weg des geringsten
Widerstands, die andere geht immer voll auf die Zwölf. Innerhalb
eines halben Jahres sind zwei Filme ins Kino gekommen, die zwei sehr unterschiedliche
Menschen vor dem Hintergrund des Holocausts beleuchten: Treasure von der deutschen Regisseurin Julia von Heinz ist eine Adaption des Lily-Brett-Romans Zu viele Männer und handelt von der
Tochter eines polnischen Juden und Auschwitz-Überlebenden, die ihren Vater mehr
oder weniger zwingt, mit ihr seine Vergangenheit in Polen zu bewältigen. Nun folgt Jesse Eisenbergs A Real Pain, der ebenfalls in Polen spielt und zwei US-amerikanische Cousins begleitet, die von ihrer verstorbenen jüdischen Großmutter
Geld vermacht bekommen haben, damit sie sich auf die Spuren der Familie begeben.