Adelheid Duvanel: Ein zerstückeltes Leben

Etwas war für sie klar: „Schriftstellerlis spielen“ wollte Adelheid Duvanel in ihren Briefen nicht. Ihre Briefe, schrieb sie ihrem Lektor Klaus Siblewski einmal, seien ein „Durcheinander“. Tatsächlich: Seit vor drei Jahren die gesammelten Erzählungen der Schriftstellerin in einer Neuauflage erschienen sind, wird die 1936 in Liestal geborene Duvanel als singuläre Stimme der Schweizer Literatur wiederentdeckt. Die zu Recht hoch gelobten Erzählungen sind von einem poetischen Formwillen, mit dem die Autorin ihre Umwelt und ihre Person souverän trans-zendierte. Doch in den zahlreichen Briefen ist davon wenig bis nichts zu lesen. Duvanel schreibt in ihnen unmittelbar und sprunghaft von diesem „zerstückelten Leben“.