Investorenkonferenz: Microsoft will vier Milliarden Euro in Frankreich investieren

Der US-Konzern Microsoft will vier Milliarden Euro in Frankreich investieren. Das Geld solle in die Weiterentwicklung von Cloud-Technologie und Künstlicher Intelligenz (KI) an den Standorten Paris und Marseille fließen, teilte das französische Präsidialamt mit. Zudem sei der Aufbau einer neuen Niederlassung in Mulhouse an der deutsch-französischen Grenze geplant.

Im Rahmen der Investorenkonferenz „Choose France“ in Versailles kündigten zudem weitere Unternehmen größere Investitionen an. Amazon will etwa 1,2 Milliarden Euro ausgeben und so mehrere Tausend Arbeitsplätze in Frankreich schaffen. Die Pharmakonzerne AstraZeneca und Pfizer stellten ebenfalls mehrere Hundert Millionen Euro in Aussicht. Auch mehrere deutsche Konzerne planen Investitionen im Nachbarland, darunter das Luftfahrtunternehmen Lilium, das 400 Millionen Euro für eine Anlage zur Fertigung von Elektroflugzeugen ausgeben will.

Frankreich rechnet auf der diesjährigen Konferenz insgesamt mit Zusagen von 15 Milliarden Euro, die sich auf 56 Projekte in verschiedenen Technologiebereichen verteilen. „Wir werden heute einen neuen Rekord brechen“, schrieb der französische Präsident Emmanuel Macron auf der Plattform X. Die eingesammelten Investitionen seien das Ergebnis von Steuerreformen und Innovationen in Schlüsselbereichen wie Künstlicher Intelligenz, Wasserstoff oder Halbleiter.

Frankreich zieht die höchsten Investitionen an

Nach einer Studie der Unternehmensberatung EY war Frankreich 2023 zum
fünften Mal in Folge das europäische Land, das die meisten ausländischen
Investoren anzog, vor Großbritannien und Deutschland. Die französische
Regierung sieht dies als einen Erfolg ihrer Wirtschaftspolitik, die den Abbau von Bürokratie und die Reindustrialisierung des Landes vorantreiben will. 

Dennoch kündigte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire angesichts einer steigenden Staatsverschuldung auch einen Sparkurs an. Das französische Haushaltsdefizit für 2023 fiel mit 5,5 Prozent deutlich höher als die veranschlagten 4,9 Prozent. Die Investorenkonferenz findet seit 2018 statt und brachte im vergangenen Jahr rund 13 Milliarden Euro an zugesagten Investitionen ein.