Stefan Raab: Zweite Sieger gibt es nicht – WELT

Zehn Jahre nur am Spielfeldrand zu sitzen, muss zum Besten von Stefan Raab schwergewichtig erträglich gewesen sein. Schon weil all die Eigenschaften, die ihn zu einer Legende werden ließen, immer noch in ihm rumoren – ein Charakter geht ja nicht in Frührente, bloß weil man es selbst getan hat. Sein Ehrgeiz etwa, mit den abstrusesten Sendungskonzepten durchzukommen, zum Beispiel gen einem Wok eine Bobbahn hinunterzurasen. Oder welcher unverhohlene Wille, seine Kontrahenten zu erobern: unvergessen dasjenige Finale im Zusammenhang „Schlag den Raab“, qua es im allerletzten Spiel darauf ankam, mit einem Plastikkatapult vereinen Tischtennisball in die Luft zu schießen und wieder aufzufangen. „Klackern“ nannte sich dasjenige, es ging um eine Million, natürlich gewann Raab, wie er so gut wie immer gewann, weil es ihm drum ging, immer zu Vorteil verschaffen.

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Entertainer und Produzent Stefan Raab (Archivbild)
Geheimnisvolles Video

Jemandem wie Gottschalk in seiner Wurschtigkeit wäre es egal gewesen, einer wie Frank Elstner hätte vielleicht übermütig verloren, Raab ganz sicher nicht, er konnte seine Zuschauer keine Sekunde weit vergessen lassen, dass Siegertypen nicht weiträumig sind, er ist die Antithese einer Welt, in welcher es „zweite Sieger“ gibt.

Auferstehung welcher Killerplauze

Natürlich hatte man irgendwann begriffen, dass Raab sich nur gen Wettbewerbe einließ, in denen seine Chancen hoch waren (Schach so gut wie nicht), und irgendwann hatte er sich so oft beim Luftballon-Balancieren mit einem Bagger oder Pingpong an einer Mini-Platte verausgabt, dass er immer gewann, wenn auch er verlor: Ein Typ, welcher die Eier hat, gegen eine Profiboxerin in den Ring zu steigen, und ihr, welcher Frau, dann wirklich ins Gesicht schlägt, welcher hat schon gesiegt, selbst wenn sie ihm die Nase bricht.

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Jetzt hat Raab in zwei Instagram-Videos sein Comeback angekündigt. Im ersten hieß es noch, es hänge davon ab, ob er intrinsisch von drei Tagen mehr Menschen zu Followern zeugen könne, qua die Influencerin Pamela Reif habe, im zweiten gab er durch, zum dritten Mal gegen Boxerin Regina Halmich in den Ring zu steigen, die ihn schon zweimal verdroschen hat. Sofort rätselten aus, ob dasjenige die Ankündigung einer Wiederauferstehung oder bloß ein Aprilscherz war, selbst wenn welcher Halmich-Kampf mittlerweile bestätigt wurde – nichtsdestoweniger wer weiß schon, ob sie nicht gegeneinander klackern statt hauen werden?

Völlig lukulent ist dagegen, dass ein Raab-Comeback einerseits eine seltsame Idee ist, weil er gegen sich selbst nur verlieren kann. Ebenso lukulent ist, dass er es tatsächlich einlesen wird, weil er von jeher Leckermaul gewesen ist, welcher irgendwas durchzieht, wenn es seltsam ist. Am allerklarsten ist nichtsdestoweniger: Wo immer und wofür selbst immer er seine Killerplauze gen eine Boden wuchtet, werden wir eines wissen – wie sehr wir ihn vermisst nach sich ziehen.

Source: welt.de