GDL und Co. im Arbeitskampf: Streiks sind in Deutschland schon genug „eingehegt“

Die jüngsten Streiks uff den Flughäfen, im Nah- und Fernverkehr verwichsen Wellen – zweite Geige in welcher Presse. Das ist nicht selbstverständlich, berichten doch streikende Beschäftigte oft davon, wie schwergewichtig es ist, die Aufmerksamkeit welcher Medien zu bekommen. Doch hier streiken nicht Einzelhandelsbeschäftigte, Krankenpfleger oder Erzieher in welcher Kita. Stattdessen wurde welcher Verkehr lahmgelegt. Das ist in Deutschland immer ein sensibles Thema. Das, plus die Nachricht, dass die Gewerkschaften an Mitgliedern Vorteil verschaffen (zumal an jungen Menschen und im Osten), scheint viele Redaktionen unvermittelt getroffen zu nach sich ziehen. Jetzt sind sie uff welcher Suche nachher Antworten: Wo kommen denn jetzt uff einmal die Gewerkschaften wieder her?

Doch genauso schnell, wie sich viele Redaktionen zu Händen die Gründe welcher Streiks interessierten, wurden zweite Geige Mahnungen nachher Verhältnismäßigkeit laut. Vor allem die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hätte „den Bogen extravagant“, konnte man nachher ein, zwei Tagen Vorlesung halten. „Zu Händen die Menschen ist die Stimmung jetzt gekippt“, stand da. Da fragte man sich schon, ob die Kollegen bloß sich selbst befragt hatten …

Ein Vorschlag zur Vermittlung lag schnell vor: Dem Streik vorgeschaltet werden sollen Schlichtungen. Solche Ideen verkennen im Gegensatz dazu dasjenige Ungleichgewicht zwischen den Beschäftigten und ihren Arbeitgebern. Denn Arbeitskampf ohne Streik ist nur „kollektives Betteln“. Das ist nicht etwa ein Zitat von GDL-Chef Claus Weselsky, sondern des Bundesarbeitsgerichts, welches im Wesentlichen dasjenige Streikgeschehen in Deutschland regelt und erkannt hat, dass Beschäftigte nur wenige Mittel nach sich ziehen, um ihre Interessen durchzusetzen. Tarifauseinandersetzungen sind in Deutschland sowieso schon eingehegt: Es regieren vereinbarte Friedenspflichten, es die Erlaubnis haben lediglich Lohnforderungen und keine politischen Forderungen gestellt werden.

Außerdem nötig haben Streiks Menorrhagie Vorbereitungszeit, Ansprache von Kollegen und untereinander. Gerade in jüngster Zeit fordern viele Beschäftigte verkürzte Arbeitswochen uff Grund hoher Arbeitsbelastung. Und trotzdem zu tun sein sie Streiks vorbereiten, um selbige Forderungen gar erst aufzustellen. Wer jetzt von „Verhältnismäßigkeit“ spricht, unberücksichtigt die verzweifelte Lage vieler Menschen – und die vielen Jahre, in denen sie immer wieder zurückgesteckt nach sich ziehen, weil ohne Rest durch zwei teilbar Eurokrise oder Corona war, weil welcher Betrieb zusammengestrichen wurde oder welcher Arbeitgeber mal wieder mit Abwanderung gedroht hat.