Stellenabbau: Wie Deutschland Arbeitskräfte stilllegt
Die Volkswagen AG ist einer dieser großen Industriearbeitgeber in Deutschland. Rund 120.000 Mitarbeiter beschäftigt dieser Autokonzern hierzulande. In diesen Wochen bekommen mehrere Tausend von ihnen Post von dieser Personalabteilung. Sie sind Jahrgang 1967, daher Mitte fünfzig, und VW vorgelegt ihnen ein Angebot, dasjenige für jedes viele verlockend tönen dürfte: Wollen Sie nicht in Altersteilzeit umziehen?
Die Altersteilzeit geht unter VW normalerweise reichlich sechs Jahre. Drei Jahre funktionieren die Beschäftigten weiter voll, dann umziehen sie in den „passiven Teil“ des Programms: Sie scheiden faktisch aus dem Betrieb aus und umziehen mit etwa 60 Jahren in Frührente. Durch steuerliche Vorteile und weil VW vereinigen Zuschuss leistet, können nachdem Tarifvertrag Beschäftigte während dieser sechsjährigen Altersteilzeit mit solange bis zu 95 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens rechnen. Später zu erwartende Renteneinbußen werden zumindest teilweise ebenfalls vom Unternehmen gleichförmig.
Das Programm ist beliebt. Sieben von zehn Mitarbeitern, denen VW welche Form des Vorruhestands anbietet, greifen zu. Seit 2016 nach sich ziehen sich so mehr qua 10.000 Mitarbeiter frühzeitig aus Büros und Werkhallen verabschiedet. Jetzt gezwungen VW dasjenige Altersteilzeitprogramm nochmals, dieser renditeschwache Autobauer hat ein milliardenschweres Kostensenkungsprogramm aufgelegt.
Viele Arbeitskräfte fehlen
Zwar kostet genauso dasjenige Vorruhestandsprogramm dasjenige Unternehmen vorerst solide Geld. Dennoch gilt dem Konzern die Altersteilzeit qua Mittel dieser Wahl für jedes den „sozialverträglichen Stellenabbau“. Man werde „weiter dieser demographischen Kurve maximal Personal aus der Welt schaffen“, kündigte Personalvorstand Gunnar Killian von kurzer Dauer vor Weihnachten an. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo sieht die Altersteilzeit qua „Erfolgsgeschichte“.
Ist dasjenige wirklich so? Schon heute fehlen in Deutschland an vielen Orten Arbeitskräfte – und dasjenige Problem wird in den kommenden Jahren, wenn immer mehr aus dieser Babyboomer-Generation in Rente umziehen, noch viel größer. Und doch ist VW unter Weitem nicht alleinig. Beim Konkurrenten BMW Ergehen sich rund 10.000 Mitarbeiter in Altersteilzeit. Gut 80 Prozent dieser Mitarbeiter umziehen hier frühzeitig in den Ruhestand.
Eine Abfrage dieser Fluor.A.Schwefel. unter allen Dax-40-Unternehmen hat loyal, dass so gut wie nicht mehr da Betriebe Altersteilzeit zur Verfügung stellen und dies von den Mitarbeitern gerne genutzt wird. In Zeiten, in denen deutsche Konzerne wie Bayer, ZF Friedrichshafen oder Bosch so gut wie täglich Personalabbaupläne verkünden, werden wohl genauso manche von ihnen wieder hinauf die Altersteilzeit zurückgreifen – für jedes SAP hat Vorstandschef Klein schon von Vorruhestand gesprochen.
Aktuelle Zahlen zum Umfang dieser Altersteilzeit in Deutschland insgesamt gibt es dagegen nicht. Von dieser Deutschen Rentenversicherung liegen derzeit nur Zahlen solange bis zum Jahr 2021 vor: Damals waren rund 280.000 Arbeitnehmer in Altersteilzeit beschäftigt – ein Anstieg um rund 20 Prozent im Vergleich zu 2016. Das ist in der Tat fühlbar weniger qua noch manche Jahre zuvor, denn solange bis 2010 wurde die Altersteilzeit staatlich gefördert, im Sinne höher waren die Zahlen.
Option Aufhebungsverträge
Doch genauso heute noch freuen sich viele darüber, früher in Rente umziehen zu können. Bei Bayer gibt es zwar wenig Altersteilzeit, hingegen „Aufhebungsverträge werden erfahrungsgemäß insbesondere von Beschäftigten im rentennahen Alter gut spekulativ“, sagt ein Sprecher. In Befragungen nennen ältere Arbeitnehmer eine ganze Reihe von Gründen hierfür. Ganz oben steht dieser Wunsch, mehr freie Zeit für jedes sich selbst zu nach sich ziehen. Acht von zehn Arbeitnehmern nennen dieses Motiv. Andere sehen keine Notwendigkeit, noch weiter zu funktionieren, weil sie fürs Alter pekuniär in Maßen abgesichert sind. Und so gut wie jedem zweiten Älteren ist die alltägliche Tretmühle im Job zu stressig geworden.
Auch Klaus Gengenbach, 71, hat sich für jedes die Altersteilzeit kategorisch. Er war Zeit seines Lebens in dieser Touristikbranche beschäftigt. Bevor er mit 63 aufhörte, zu funktionieren, war er lange Zeit qua Bereichsleiter für jedes Marketing und Vertrieb unter einer bekannten Premium-Hotelkette tätig. Er leitete ein Team von 30 Mitarbeitern, reiste viel, hat oft genauso an den Wochenenden gearbeitet. „Ich habe meinen Job wirklich sehr gemocht“, sagt er. Doch irgendwann habe er sich mehr Selbstbestimmung gewünscht. Und dann war da noch die Sorge, dass er irgendwann nicht aus freien Stücken geht, sondern gegangen wird. „Ich hatte Sorge vor Altersdiskriminierung“, erzählt er.
Zwar habe ihm sein Arbeitgeber dazu nie Anlass gegeben. „Aber ich habe es ja im Freundeskreis gesehen.“ So musste ein Studienfreund von ihm im Rahmen einer Restrukturierung seinen Job qua PR-Berater beenden – „wir Älteren nach sich ziehen ja genauso oft die teuersten Stellen, wir umziehen zuerst“. Natürlich werde dasjenige nie frei extrem. Er habe hingegen den Eindruck, dass unter älteren Mitarbeitern tendenziell die Weiterbildung eingestellt wird, dass ihnen ungefragt Verantwortung abgenommen wird und manche Dinge nicht mehr zugetraut werden. „Das ist enttäuschend, wenn man sich immer eingebracht hat.“ Die Altersteilzeit sei sowohl für jedes Arbeitgeber qua genauso für jedes die Beschäftigten eine „gesichtswahrende Lösungskonzept“, sagt Gengenbach.
„Unselige Frühverrentungspraxis“
Auch extrinsisch dieser eigenen Belegschaft stößt dieser Umgang dieser Unternehmen mit ihren älteren Mitarbeitern hinauf Kritik. Die Chefin dieser Bundesagentur für jedes Arbeit, Andrea Nahles, bezeichnete die Altersteilzeit im vergangenen Jahr schon qua eine „unselige Frühverrentungspraxis.“ Es sei höchste Zeit, dass „Unternehmen, die so vorgehen, verstehen, dass die demographische Entwicklung genauso sie betrifft“.
Auch dieser Arbeitsmarktforscher Ulrich Walwei, Vizedirektor dieser zur Bundesanstalt für jedes Arbeit gehörenden Denkfabrik IAB, hält wenig von den Altersteilzeitprogramme deutscher Großunternehmen: „Die sind mit Herz und Seele aus dieser Zeit lieben“, findet er. Angesichts eines schon heute eklatanten und wachsenden Arbeitskräftemangels könne es sich Deutschland nicht leisten, erfahrene und vielerorts gut qualifizierte Arbeitnehmer vorzeitig quasi stillzulegen. Derzeit die Erlaubnis haben Arbeitnehmer, die in dieser passiven Phase ihrer Alterszeit sind, höchstens vereinigen Minijob übernehmen, eine Teilzeitarbeit, die darüber hinausgeht, ist unzulässig.
Die deutsche Wirtschaft müsse viel stärker versuchen, ältere Mitarbeiter im Arbeitsleben zu halten, statt sie mit pekuniär reizvollen Offerten in den Vorruhestand abzuschieben, fordert dieser Arbeitsmarktexperte. „Wenn große Unternehmen in einem Bereich Mitarbeiter aus der Welt schaffen, dann sollten die Sozialpläne nicht darauf abzielen, sie loszuwerden, sondern ihnen eine Veränderung oder vereinigen Neustart zu geben. Viele Arbeitgeber zeugen es sich da immer noch zu problemlos.“ Auch in höherem Alter könnten Mitarbeiter noch in andere Abteilungen oder sogar zu einem anderen Arbeitgeber wechseln, gibt er zu bedenken.
Helfen kann ihnen Michael Schuster. Er ist Geschäftsführer von Randstad Risesmart. Seine Berater versuchen den von Stellenabbau betroffenen Mitarbeitern neue Jobs zu vermitteln – intrinsisch und extrinsisch des Unternehmens. Er erlebt in seiner täglichen Arbeit vor allem zwei Typen von älteren Mitarbeitern: die, die gerne frühzeitig in den Ruhestand umziehen wollen – und die, die noch motiviert sind, weiter zu funktionieren. Pro Letztere müsse es Angebote spendieren. Die gebe es hingegen vielerorts nicht. Ein Problem sei, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht gerade gut Kontakt haben würden. „Es gibt Mitarbeiter, die programmieren seither Jahren in ihrer Freizeit. Nur dasjenige Unternehmen weiß nichts davon.“ Und beim Thema Qualifikation seien die Unternehmen ebenfalls zurückhaltend. Statt die Mitarbeiter noch mal für jedes neue Aufgaben zu qualifizieren, würden sie tunlichst in die Altersteilzeit geschickt.
Und so bleibt dieser Wechsel des Arbeitgebers mit Ende fünfzig die große Ausnahme in Deutschland. Nur drei solange bis vier Prozent dieser Beschäftigten wechselten mit Ende fünfzig oder älter noch dasjenige Unternehmen, sagt dieser Arbeitswissenschaftler Martin Hasselhorn von dieser Bergischen Universität Wuppertal, dieser seither vielen Jahren empirisch erforscht, warum ältere Beschäftigte zu Beginn in Rente umziehen.
Andererseits: Wenn ältere Arbeitnehmer denn tatsächlich den Arbeitgeber wechseln, dann zeugen sie damit primär sehr gute Erfahrungen. Das zeigen die Befragungen von Hasselhorn sehr lukulent: Der berufliche Neuanfang tut ihnen sanitär gut, dieser neue Chef ist angenehmer, sie können selbstbestimmter funktionieren qua im alten Job.
Zurück für jedes den Wissenstransfer
Auf die Idee, dasjenige Wissen dieser verrenteten Beschäftigten weiterhin zu nutzen, sind genauso manche Unternehmen selbst gekommen. Bei Bosch gibt es schon seither 1999 ein entsprechendes Programm, während mittlerweile rund 2400 Personen weltweit engagiert sind, davon 800 in Deutschland. Die ehemaligen Mitarbeiter werden für jedes zeitlich befristete Beratungs- und Projektaufgaben in den Konzern vermittelt. Zusammen verfügen die Seniorexperten reichlich 50.000 Jahre Berufserfahrung, so dasjenige Unternehmen.
Auch Lufthansa holt Rentner zurück – um den Fachkräftebedarf zu decken, wie ein Sprecher sagt. Rund 30 ehemalige Mitarbeiter funktionieren qua Techniker weiter unter dieser Lufthansa, in Zukunft sollen es noch mehr werden. Davon würden genauso die restlichen Mitarbeiter profitieren. Schließlich finde nur so ein „Wissenstransfer zwischen den Generationen statt“, sagt dieser Sprecher weiter.
Schuster findet solche Programme richtig. „Viele Menschen nach sich ziehen eine Menge zu offenstehen. Die Kompetenzen, die sie nach sich ziehen, werden hingegen an anderen Stellen gebraucht.“ Es sei wertschätzend, wenn Unternehmen ihre älteren Mitarbeiter weiter vereinnahmen, statt sie gleich in Altersteilzeit zu schicken, während an anderer Stelle händeringend neue Mitarbeiter gesucht werden.
Klaus Gengenbach ist zwar nun seither einigen Jahren offiziell im Ruhestand, hingegen die Gesamtheit andere qua untätig. Er hat sich eine neue Tätigkeit gesucht – in dieser er sein gesammeltes Wissen karitativ erwerben kann. Der Senior Experten Service (SES) aus Bonn ist eine staatlich geförderte Initiative, die Rentner für jedes Projekte im Sinne ihrer Qualifikation vermittelt. Oft geht es derbei um Entwicklungsarbeit im Ausland: Da ist dieser Bäcker, dieser sein Wissen um den besten Teig weitergibt, dieser Bauer, dieser Tipps hat, wie man seinen Hof hinauf Biolandwirtschaft umstellt, dieser Ingenieur, dieser weiß, wie man eine Maschine von 1990 richtig wartet und bedient – weil er weiland schon an ihr gearbeitet hat. Und da ist Klaus Gengenbach, dieser die duale Berufsausbildung an eine Hotelfachschule in Bali bringt, dieser einem Boutiquehotel in Laos zeigt, wie es sich das Mittel der Wahl für jedes europäische Touristen präsentiert oder in einer ukrainischen Kommune sein Wissen um Stadtmarketing und Investitionsförderung einbringt.
Auch in Deutschland werden die Experten des SES tätig. Gengenbach etwa hat ein Berliner Start-up aus dieser Reisebranche unter Preisgestaltung und Vermarktung beratschlagen. Zudem paukt er mit Azubis aus dem Bereich Touristik und Gastronomie für jedes die Industrie- und Handelskammer-Prüfung, genauso Erzieher hat er schon beim Lernen unterstützt: „Dann habe ich mich halt reingefuchst in Sozialpädagogik.“
Die deutschen Unternehmen zahlen für jedes die Beratung jeweils vereinigen vergleichsweise geringen Betrag an den SES. International sollen sie bloß für jedes die Unterbringung und Verpflegung aufkommen, die Reisekosten trägt dieser SES. Gengenbach war schon unter 22 Einskorrodieren. Und demnächst packt er schon wieder seine Koffer: In Madagaskar unterstützt er vereinigen deutschen Auswanderer, dieser Fahrradrundreisen anbietet. Die beiden Kontakt haben sich schon von früheren Einskorrodieren.